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Abschied der Franziskaner

Werl

Foto: M. NückelAbschied der Franziskaner: Nach 170 Jahren verlassen die Franziskaner den Marienwallfahrtsort und das Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“. Mit einem Pontifikalamt in der Werler Basilika hat der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker die Franziskaner am Sonntag, 1.9. 2019 verabschiedet. Gleichzeitig führte er das neue Wallfahrtsteam in sein Amt ein. Jährlich kommen Künftiger Wallfahrtsleiter wird der Dechant des Dekanates Hellweg, der aus Werl gebürtige Domkapitular Dr. Gerhard Best. Jährlich kommen 100.000 Pilger aus aller Welt in die Wallfahrtsstadt. An dem Abschiedsfest am Sonntag nahmen 2.000 Menschen teil. Ein großes Dankfest fand mit allen im Klostergarten statt. Franziskaner und Kapuziner aus ganz Deutschland verfolgten die Abschiedszeremonie. Der Orden werde rapide immer kleiner, sagte Cornelius Bohl, Provinzialminister der Franziskaner in Deutschland. "Das wird nicht das letzte Kloster sein, das wir schließen müssen." Der Gemeinschaft fehlt der Nachwuchs.  - Zur Segnung einer Erinnerungs-Stele vor der Alten Wallfahrtskirche, der Verabschiedung der Gemeinschaft der Franziskaner und zur Begrüßung des diözesanen Wallfahrtsteams betete Generalvikar Alfons Hardt: „Gütiger Gott! Zur Verherrlichung deines Namens und zum Segen für die Menschen haben hier in der Wallfahrtsstadt Werl die Kapuziner und nach ihnen die Franziskaner 374 Jahre lang gewirkt. Wir bitten dich: schenke allen, die an diesem Wallfahrtsort beten auf die Fürsprache Mariens, der Trösterin der Betrübten, Hilfe in ihren vielfältigen Anliegen, Sorgen und Nöten. Nimm unseren Dank entgegen für das Vorbild des heiligen Franziskus von Assisi. Lass uns deiner Schöpfung ehrfurchtsvoll und geschwisterlich begegnen und uns stets für ihren Schutz und Erhalt einsetzen, so wie er es getan hat.“ - Die Erinnerungs-Stele aus Anröchter Dolomit („Grünsandstein“) steht vor der Alten Wallfahrtskirche nach dem Vorbild der 2011 errichteten 350-Jahre-Jubiläums-Stele. Sie ist eine Arbeit des Werler Bildhauers Bernhard Sobbe. Als Halbrelief ist die Darstellung „Franziskus predigt den Vögeln“ zu sehen. Die beiden Inschriften lauten: „1645 – 1836 Kapuziner in der Wallfahrtsstadt Werl“ und „1849 – 2019 Franziskaner in der Wallfahrtsstadt Werl“. Die Erinnerungs-Stele ist ein Geschenk der Stadt Werl.