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Familien- und Messdienerwallfahrt nach Rom mit 42 Teilnehmern aus der Wallfahrtsstadt

Propstei Werl

Familien- und Messdienerwallfahrt nach Rom mit 42 Teilnehmern aus der Wallfahrtsstadt
Rom/Werl – „Alle Wege führen nach Rom“, das gilt schon seit Jahrhunderten. Die Ewige Stadt begeistert nicht nur durch ihr historisches Erbe, Kulinarik oder Atmosphäre jährlich Millionen von Menschen, sondern auch durch ihre religiöse Geschichte und Bedeutung für die gesamte Welt. Von dieser überzeugten sich insgesamt 149 Teilnehmer, davon 42 aus Werl, während der Familien- und Messdienerwallfahrt nach Rom in den Herbstferien.

Vertreten waren Gläubige aus den Pastoralen Räumen Büren, Hagen-Mitte-West, Kirchhundem, Lennestadt, Wünnenberg-Lichtenau und der Propstei Werl. Initiiert wurde die Wallfahrt durch den Bürener Pfarrer Christoph Severin und den Bürener Pastor Duc Thien Nguyen. Pfarrer Severin wirkte vor seinem Amt in Büren acht Jahre lang in der Werler Propsteigemeinde. Schon damals organisierte er im Jahr 2018 eine Wallfahrt nach Rom mit 160 Teilnehmern. Die Planung der diesjährigen Wallfahrt begann während seiner Zeit in Werl. „Als ich dann nach Büren ging, versprach ich dem Propst, Werl in die Planung mit einzubeziehen“, so Severin. Den Messdienern, die mehr als die Hälfte der Wallfahrer stellten, wollte man „zeigen, dass Kirche kein Auslaufmodell ist und viele Menschen glauben“. Außerdem sollten die Ministranten die Chance haben, sich über ihre Pastoralen Räume hinaus mit Gleichgesinnten zu vernetzen, so der Initiator.

Los ging die 22-stündige Fahrt zu der Stadt der sieben Hügel in insgesamt drei Reisebussen. Quartier genommen wurde in einer Wohnanlage bei Ostia in der Nähe von Rom. Die sechs mitgekommenen Geistlichen feierten in einem kleinen Amphitheater mit den Pilgern den Eröffnungsgottesdienst. Am ersten „richtigen“ Tag stand ein Stadtrundgang durch die Metropole am Tiber an. Besucht wurde der Petersplatz, die Engelsburg, die Engelsbrücke, die Piazza Navona, das Pantheon und der Trevi-Brunnen. Dort und auch während der Reise begeisterte Pfarrer Severin die Teilnehmer mit seinem Wissen über die Stadt, das er sich während seiner zwei Freisemester, die er in Rom verbrachte, angeeignet hatte.

Nach dem ersten Erkunden der italienischen Hauptstadt feierten die Gläubigen einen Gottesdienst in der deutschen Nationalkirche „Santa Maria dell‘Anima“.

Am Tag darauf stand vor allem für die jungen Messdiener ein Höhepunkt auf dem Programm: Eine Messe im Petersdom, bei der sie mitdienen durften. Die am Kathedra-Altar stattgefundene Messe zelebrierte der aus Siegen stammende Kurienbischof Dr. Josef Clemens, der an diesem Tag sein 50-jähriges Dienstjubiläum im Vatikan beging. Auch unter den Teilnehmern der Wallfahrt gab es an diesem Tag etwas zu feiern. Während der Messe segnete der Kurienbischof ein Ehepaar, das seinen 32. Hochzeitstag feierte.

Nach der Messe hatten die Pilger noch genug Zeit, den Vatikan auf eigene Faust zu erkunden. Die Teilnehmer im Alter von sieben bis 83 Jahren konnten die Vatikanische Krypta, die Michelangelo-Kuppel, die verschiedenen Statuen und Skulpturen oder die Aussicht von der Petersdom-Kuppel bestaunen. Sogar der älteste Teilnehmer der Wallfahrt, Bernhard Bußmann (83), ließ sich den Ausblick auf die Ewige Stadt von der Petersdom-Kuppel aus nicht entgehen. Das Bezwingen der 551 Stufen auf 133 Höhenmetern hatte sich der 83-Jährige vor der Pilgerfahrt vorgenommen. Trotz seines Alters sei ihm das sehr warme und sonnige Wetter in Rom „sehr gut bekommen“. „Ich war vom ersten bis zum letzten Tag motiviert dabei und hätte mich geärgert, wenn ich nicht an der Wallfahrt teilgenommen hätte“, so der Büdericher.

Am darauffolgenden Tag entdeckten die Wallfahrer die antike Seite Roms. Das Kolosseum, das Forum Romanum, der Circus Maximus und viele weitere historische Plätze sorgten für strahlende Augen. Abgerundet wurde der Tag mit einer Heiligen Messe in der Basilika „Santa Maria Maggiore“, in der sich die Christus-Krippe befinden soll.

Ein weiterer Höhepunkt für alle Beteiligte war am nächsten Tag die Eröffnungsmesse der Bischofssynode auf dem Petersplatz mit Papst Franziskus, bei der jeder Teilnehmer dank des frühen Anstehens am Einlass einen sehr guten Platz ergattern konnte. Anschließend wurde die „Mutter aller Kirchen“, die Erzbasilika „San Giovanni in Laterano“ und einer der Papstbasiliken „Sankt Paul vor den Mauern“, in der das Grab des Apostels Paulus liegen soll, besichtigt. Am nächsten Tag ging es zurück in die Heimat.

Dank der positiven Rückmeldung sei eine nächste Wallfahrt nach Rom geplant, so Pfarrer Christoph Severin. „Das wäre allerdings frühestens erst in zwei Jahren der Fall, da es etwas Besonderes bleiben soll“, stellte der Pfarrer klar.

In diesem Jahr sei gerade die Mischung aus dem Erkunden der Stadt und des Ausruhens am Pool sehr gut bei den Teilnehmern angekommen.

(Aus: Soester Anzeiger Werl vom 10.10.2023, Seite 11)